Wann ist der richtige Moment dafür gekommen und wie wird er unvergesslich?
🎶 „Schalalalalalalala nein o nein, so klappt das nie, oh Nein… küss sie doch!“ 🎶
Euer Date läuft einfach super.
Die Stimmung ist gut, Ihr habt Euch eine Menge zu erzählen und könnt nicht aufhören, miteinander zu lachen. Du musst immer öfter an einen Kuss denken und fängst an, Dir mehr Nähe zu wünschen… aber irgendwie kommt es einfach nicht dazu.
Und jetzt?
So ein erster Kuss kann schon eine heikle Angelegenheit sein.
Will Dein Gegenüber überhaupt dasselbe oder bist Du auf dem völlig falschen Dampfer unterwegs? Ist der Moment der richtige oder wird Dein Kussversuch womöglich die ganze Stimmung ruinieren? Kommst Du am Ende sogar übergriffig rüber?
Überhaupt ist das erste Date ja vielleicht zu früh für einen Kuss – oder doch nicht?
Fragen über Fragen.
Der beste erste Kuss ist unvermeidbar
Ein Kuss muss kein Sprung ins kalte Wasser sein.
Klar, wenn Du merkst, dass Ihr Euch immer wieder auf die Lippen schaut und die Stimmung einfach passt, kannst Du Dich trauen und den Kuss wagen. Aber in den meisten Fällen ist der erste Kuss eine logische Konsequenz des vorangegangenen Dates.
Ein Kuss ist kein unabhängiges Ereignis, das aus dem Nichts statt findet.
Im Idealfall steigt die Spannung zwischen Euch bereits während des Dates. Es kann Dir helfen, wenn Du Euer Gespräch und die Blicke, die Ihr Euch zuwerft, als „Vorspiel“ des ersten Kusses betrachtest. Da darf schon mal ein bisschen provoziert, geteased und miteinander rumgealbert werden. Und Du darfst durch Komplimente und Blicke zeigen, dass Dir Dein Gegenüber gefällt, schließlich bist Du auf einem Date und nicht bei einem Geschäftsessen.
Irgendwann wird es dann unvermeidbar, dass eine Berührung stattfindet.
Dass Ihr beide Eure Hände auf den Tisch legt, ganz nah beieinander, bis sich die Finger berühren. Dass Ihr anfangt, mit der Berührung zu spielen, während Ihr Euch weiter unterhaltet, als würde nichts passieren. Dass Ihr irgendwann inne haltet und Euch tief in die Augen schaut, weil die Spannung zwischen Euch Euch zu sehr vom Gespräch ablenkt.
Und dann ist er da: Der richtige Moment für den ersten Kuss.
Die gegenseitige Verführung bei einem Date findet also nicht in Stufen statt, sondern in einem langsamen, fließenden Spannungsaufbau.
Es sind nicht einzelne, große Schritte wie „Begrüßung -> Gespräch -> Kuss“, sondern es ist ein ständiges Voranschreiten in vielen kleinen Minischritten. Aus einem Gespräch über die jeweiligen Hobbies, Interessen und Leidenschaften entsteht ein gemeinsames Rumalbern, bei dem Ihr Euch gegenseitig ein herausfordert und ein bisschen provoziert. Weil Dein Date so ein schönes Lächeln hat, machst Du ein Kompliment. Es entsteht ein intensiver Blickkontakt – und dann lacht Ihr wieder über einen Witz. Beim nächsten Mal ist der Blickkontakt vielleicht etwas länger und wird von einer kleinen Berührung begleitet.
Wie genau der Spannungsaufbau stattfindet, ist von Date zu Date unterschiedlich, aber das Prinzip bleibt das Gleiche:
Die Spannung baut sich langsam auf und der Kuss ist das logische Resultat dieser Spannung und kommt nicht aus dem Nichts.
Dadurch vermeidest Du auch, versehentlich Grenzen zu überschreiten oder auf Dein Date übergriffig zu wirken. Denn bei jedem kleinen Schritt hat Dein Gegenüber ja die Gelegenheit, wieder einen Schritt zurück zu machen, wenn es noch zu früh dafür ist. So kann ein aufregender Spannungstanz entstehen, bei dem der Spannungsaufbau gemeinsam stattfindet und nicht einer den anderen überfordert und drängt.
Das wird schwierig, falls Du Dir während des Dates zu viele Gedanken darüber machst, ob und wann heute noch ein Kuss stattfinden wird.
Wenn Dir das bekannt vorkommt, dann versuche beim nächsten Date doch mal, stattdessen den Moment zu genießen und Dich ganz auf den Flirt einzulassen. Dabei kannst Du auf Dein Bauchgefühl vertrauen: Wir alle haben ein ganz natürliches Gespür für Spannung. Folge diesen Gespür und versuche, immer den nächsten kleinen Schritt zu gehen, der sich besonders spannend und aufregend anfühlt.
Achte dabei auch auf die Reaktionen Deines Dates. Es gibt eine Menge Wege, Spannung wieder abzubauen. Zum Beispiel, indem man dem Blickkontakt ausweicht, schnell redet, keine Pausen zulässt anstatt mal durchzuatmen oder auch Komplimente klein redet („Das ist doch nichts besonderes, das hätte jeder so gemacht“ oder „ach, so toll ist das Kleid doch gar nicht, das hab ich schon ewig“). Falls Dein Date immer wieder gezielt Spannung abbaut, kannst Du daran erkennen, dass der Spannungsaufbau für ihn oder sie wahrscheinlich zu schnell geht.
Vielleicht fällt Dir ja gerade auch auf, dass Du auf Deinen Dates eher selbst ein Meister im Spannungsabbau bist.
Die meisten von uns wurden dazu erzogen, Konflikte zu vermeiden und möglichst höflich durchs Leben zu gehen. Das kann dazu führen, dass wir zwischenmenschlichen Spannungen ganz automatisch aus dem Weg gehen, ohne groß darüber nachzudenken. Oft erstreckt sich das dann leider auch auf die Flirtspannung und sexuelle Spannung.
Falls Du Dich darin wieder erkennst, kannst Du als kleine Übung gezielt versuchen, Spannung beim Flirten aufrechtzuerhalten und auch auszuhalten. Und so nach und nach ganz natürlich, durchs Spiel mit Spannung, einen unvergesslichen ersten Kuss erleben.
In meinem Seminar „Miteinander Flirten, Nicht Gegeneinander“ beschäftigen wir uns übrigens ausführlich mit der Spannung und den verschiedenen Dynamiken, die bei einem guten Flirt von selbst passieren. Du übst, diesen „Tanz mit der Spannung“ zu beherrschen und im Flirt mit mehr Leichtigkeit zu agieren. Und Du bekommst einen genauen Überblick darüber, was einen Flirt zu einem guten Flirt macht und wie dieses spannende Knistern entsteht.
Schreib mir gerne in die Kommentare, welche Erfahrungen Du mit ersten Küssen gemacht hast, ob Du Dich in den Ausweichmechanismen wiederfindest und welche Fragen Du vielleicht noch hast. Und vielleicht lernen wir uns ja bald persönlich kennen – ich freu mich drauf!